Wunderkinder

Ein Drama aus dem Jahr 2011, inszeniert von Marcus O. Rosenmüller, dass den Einmarsch der deutschen Wehrmacht 1941 in der Ukraine thematisiert.

Die beiden musikalisch hoch begabten Kinder Abrascha und Larissa müssen sich, nach Hitlers „Unternehmen Barbarossa“ auf Grund ihrer jüdischen Herkunft, mit ihren Familien verstecken und flüchten.

Handlung / Inhaltsangabe

Der junge, hochbegabte Violinist Abrascha (Elin Kolev) und die nicht minder begabte Pianistin Larissa (Imogen Burrell) werden als Wunderkinder der klassischen Musik gefeiert. Hanna (Mathilda Adamik), Tochter des deutschen Brauers Max Reich (Kai Wiesinger) sowie seiner Frau Helga (Catherine Flemming), ist selbst eine talentierte Geigerin. Nach anfänglichen zögern, willigen die beiden Wunderkinder ein, zusammen mit Hanna zu üben, und zunächst zaghaft, entwickelt sich eine Freundschaft zwischen den 3 Kindern.

Unerwünschte Deutsche

Nachdem jedoch das Deutsche Reich der Sowjetunion den Krieg erklärt wird die Situation für die Deutsche Familie gefährlich. Das Volkskommissariat für innere Angelegenheiten (NKWD) fahndet nach der Familie und will sie als feindliche Ausländer verhaften.
Mit Hilfe der jüdischen Familien von Abrascha und Larissa gelingt es der Familie Reich, in ihre eigene Brauerei zu flüchten und sich dort zu verstecken. Dieses Versteck wird jedoch bald zu unsicher, und die Familie flüchtet in eine verlassene Hütte die tief in einem großen Wald liegt. Die Freundschaft der Kinder wird enger und sie komponieren zusammen die Freundschaftspartitur, die als Filmmusik immer wieder anklingt.

Judenverfolgung

Als die deutsche Wehrmacht weiter in die Ukraine vordringt, wird die Stadt von Deutschen besetzt.
Nahe ihrem Waldversteck gibt sich die Familie Reich den vorbeiziehenden SS-Truppen als Deutsche zu erkennen und sie können unter dem Schutz von SS-Standartenführer Schwartow (Konstantin Wecker) in ihre Brauerei zurückkehren.

Als die deutsche Wehrmacht weiter in die Ukraine vordringt, wird Brodskys Krankenhaus bombardiert und die Stadt von Deutschen besetzt. Zugleich werden jüdische Häuser geplündert.

Wenige Tage später werden Abraschas und Larissas Großeltern deportiert. Max Reich gelingt es jedoch in letzter Minute, die Musiklehrerin Irina zu schützen. Reich erkennt, dass er handeln muss: Er versteckt die beiden jüdischen Familien und Irina in eben jenem Brauereikeller, in dem sich seine Familie wenige Wochen zuvor noch versteckt hatte.

Kurze Zeit später fliehen sie, begleitet von Hanna, in einem Biertransporter treffen jedoch in einem Wald auf eine deutsche Patrouille. Es kommt zum Feuergefecht, bei dem deutsche Soldaten von Irina niedergeschossen, im Gegenzug jedoch sie und Alexis tödlich verletzt werden. Hanna ist schockiert und gerät in ein Arbeitslager für jüdische Kinder. Später wird der Irrtum entdeckt und Hanna darf zu ihrer Familie zurück. Sie hat allerdings durch den Schock ihre Sprache verloren und kann sich nur noch schriftlich mittels einer Schiefertafel verständlich machen.

Die anderen Mitglieder der beiden jüdischen Familien können entkommen, und flüchten zur Waldhütte. Hier jedoch werden sie schon von der SS erwartet und der „Sonderbehandlung“ zugeführt. Max Reich gelingt es in einem Gespräch, Einfluss auf Schwartow zu nehmen und Abrascha und Larissa zu retten. Die Kinder müssen jedoch am Geburtstag Heinrich Himmlers ein fehlerfreies Konzert geben, andernfalls werden auch sie sterben. Während Abrascha grandios spielt bricht Larissa auf der Bühne zusammen.

Rahmenhandlung

Der Film beginnt und endet mit der Rahmenhandlung, die in der Gegenwart spielt.
Am Anfang gibt die gefeierte Violin-Virtuosin Hanna Reich ihr letztes Konzert. Während der Probe erscheint unangemeldet ein alter Mann an der Saaltür, der vorgibt, mit Hanna bekannt zu sein. Er wird abgewiesen, hinterlässt aber das alte Manuskript eines Musikstücks und eine persönliche Nachricht an Hanna. Als Hanna beides zu Gesicht bekommt, ist sie schockiert. Ihre Enkelin Nina, die kurz zuvor bei der Probe erschienen ist, möchte wissen, was es damit auf sich hat. Hanna erzählt die obige Geschichte.
Am Ende des Films berichtet sie ihrer Enkelin, dass Schwartow Larissa hat ermorden lassen, zusammen mit Hunderten weiteren Kindern. Abrascha sei in ein Lager gekommen. Sie habe nie mehr etwas von ihm gehört.
Dann jedoch öffnet sich die Saaltür und nach Jahrzehnten stehen sich Hanna und Abrascha nun wieder gegenüber.

Kritik / Review

Kurz & Schmerzlos

Die Kritiken der Presse waren eher positiv: kein Betroffenheitskino, sondern Gefühlskino, dramaturgisch zu einfache Lösungen, Holocaust-Filme sind keine leichte Kost, die jungen Darsteller überzeugen, stellenweise wie ein betulicher Fernsehfilm, ein Plädoyer für Mut und Zivilcourage, erzählt die Judenverfolgung aus der Sicht von Kindern.

Bewertung

Der Film erschien 2012 auf DVD und erhält bei Amazon gute Kritiken (Durchschnittswert 4,4 (von maximal 5 Sternen; bei 70 Rezensionen (Stand Dezember 2018). Das Rating bei IMDB beträgt 6,8/10 Punkten (700 Bewertungen).
Wunderkinder wurde ab 2015 im deutschen Fernsehen ausgestrahlt, u.a. von 3sat, ARTE, RBB.

Der offizielle Trailer

Die Geschichte spielt 1941 in der Ukraine (Poltawa) vor und während der deutschen Invasion. In dieser Geschichte geht es um die tiefe Freundschaft zwischen drei musikalisch begabten Kindern. Zwei jüdische Kinder, beide virtuos und ein talentiertes deutsches Mädchen, die eine Liebe zur Musik haben... Ihre Freundschaft reicht über die Grenzen verschiedener Religionen und Nationalitäten hinaus, die Invasion der Nazis in die Sowjetunion hat ihre Welt zerstört und sie und ihre Familien haben mit Morddrohungen zu kämpfen, die der Krieg mit sich bringt.

Wunderkinder — Film